Nach einem erbärmlichen Mai, macht auch der Juli seine Spielchen. Ein Tief, vorwiegend über Frankreich und Italien beeinflusst auch das Wetter in Kroatien. „Nur“ 25 Grad, wolkig, viele Gewitter und starke Windböen bis 50 Knoten erfordern etwas mehr Planung und Vorsicht.
Über Loviste geht’s nach weiter nach Zuljana, beides sehr schöne Buchten mit guten Ankermöglichkeiten. Der Weg nach Zuljana ist mühsam, bei 30 Knoten gegen den Wind geht nicht viel weiter ;-).
Ein Highlight Kroatien’s Süden ist für uns der Stonski Kanal, ein Fjord der die Halbinsel Peljesak fast, es verbleiben nur 4 km, vom Festland trennt. Am Weg den Fjord hinauf suchen wir nach Anlegemöglichkeiten. In Broce haben wir mit 2m Tiefgang keine Chance, also nutzen die Mooringmöglichkeit in der „Taverna Luka“ in der Bucht Kobas. Hier gibt es 3 Konobas, Luka, Gastromare und Niko, wobei das Gastromare das exklusivste ist, es bietet aber nur ein 5-Gang Menü inkl. Frühstück am nächsten Tag um 500 Kuna an. Wir essen bei Luka „Spaghetti frutti di mare“ und sind sehr zufrieden. Unterm Strich spart man mit den Konobas wo man bei „Verzehr“ kostenlos anlegen/Übernachten kann (sind zwar etwas teurer als „normale Konobas“) viel Geld – wir machen das aber meistens nur wenn wir nirgends sicher ankern können. Im Süden des Fjords befindet sich das mittelalterliche Städtchen Ston, 4km nördlich der Ort Mali Ston („Klein Ston“). Am Morgen gehts dann auch weiter nach Ston, wo wir am Pier anlegen, die Räder auspacken und gleich in die schöne Stadt starten. Wir besteigen die Stadtmauern und umrunden die Stadt, ein toller Ausblick auf die alten Salzgärten. Im Anschluss starten wir mit den Rädern nach Mali Ston, dass für seine Muschelzuchten berühmt ist. Das Kilogramm „mixed mussels“, 4 Sorten, dass wir uns bestellen schmeckt sensationell und ist günstig. Bei der Rückkehr zum Boot starten wir rasch und haben Glück, dass niemand kassieren kommt. Bereits im Kanal setzen wir die Genua und brausen vorm Wind nach Slano, einer großen geschützten Bucht , jedoch mit viel Tourismus, wo wir die Nacht auf Anker verbringen.
Neben uns liegt die „deutsche Sketsch“ von Paul und Gabriela, die beiden leben auf dem Schiff und sind seid Jahrzehnten unterwegs. Solche Langzeitsegler wissen sich immer zu helfen und auf meine Frage an Paul bzgl. eines Ankerwinschproblem’s dürfen wir sofort längsseits gehen und Paul kommt zu uns an Bord. Wir bauen das Relais aus, zerlegen und reinigen es, dass der Strom wieder „sauber fließt“.
Nach der Reparatur starten wir zu den Elafiten, eine kleine Inselgruppe bei Dubrovnik, wo wir in der schönen Bucht Sunj der Insel Lopud ankern. Die Nacht ist leider unruhig, obwohl uns die Bucht vorm Wind schützt haben wir ziemlich viel Schwell, vielleicht auch von der ganzen Großschifffahrt bei Dubrovnik.
Bei starken Wind motoren wir gegenan nach Dubrovnik, den Kanal zur ACI Marina hinauf. Hier leisten wir uns eine Marina um die Altstadt besuchen zu können. Von der Marina geht’s mit dem Bus in die wunderschöne Altstadt, einem UNESCO Weltkulturerbe. Die Altstadt wurde im Krieg teilweise zerstört, jedoch sehr schön wiederhergestellt – angeblich wurden 2 Milliarden Euro investiert. Das Preisniveau ist jedenfalls horrend. Ein Bier kosten 2,5 mal soviel wie normal, der Eintritt zur Stadtmauer knapp € 30,– pro Person! Wir haben das Gefühl die Preise haben sich seit 2016 (unser erster Besuch) verdoppelt. Zudem kommt, dass die Menschenmassen erdrückend sind … Trotzdem, Dubrovnik, die „Perle der Adria“ muss man gesehen haben.
Schon mehrmals wurde uns in Gesprächen von Menschen (auch lokale Kroaten, die vom Tourismus leben) vermittelt, dass alles viel zu teuer geworden ist und ein Rückgang bei den Besuchern spürbar ist.
LG, stay tuned
Harry & Karin