Montag vormittags erledigen wir die Einkäufe, tanken Wasser und verlassen gegen Mittag die Marina. Wir wollen nicht weit fahren heute, aber raus aus der Marina in eine Bucht mit kühlem Wasser. Nach Zminjak setzen wir Segel und erreichen bald die Bucht Kosirina, in der wir heute bleiben werden. Das Wasser erfrischt mit 21 Grad – sehr überraschend – nach rund 25 Grad der letzten Tage. Am Abend kommen zwei Goldbrassen und Gemüse in die Pfanne.
Nach einer unruhigen Nacht, die Vorhersage mit den böigen wechselnden Winden war richtig, starten wir gleich nach dem Frühstück. Noch gar nicht richtig draußen aus der Bucht setzen wir die Segel und fahren mit raumen Winden, teils bis zu 8 Knoten, schnell Richtung Süden. In Primosten, das gehört bei uns irgendwie dazu, schon fast Tradition, lassen wir den Anker fallen, gehen schwimmen und essen ein paar Tomaten mit Schafskäse. Nach einer guten Stunde segeln wir weiter und entschließen uns die heutige Nacht in der Bucht von Rogoznica auf Anker zu verbringen.
Aktuell ist der Wind böig und nachts steht meistens Bora an. In der Bucht von Rogoznica ist es fast überall sehr tief, was das Ankern etwas schwieriger gestaltet. Nach einer nächtliche Ankerkontrolle, der Wind hatte unerwartet gedreht, liegen wir nahe am Ufer und beschließen den Anker neu zu setzen, um 01:30 schlafen wir dann wieder ruhig.
Am Morgen starten wir Richtung Hvar, der Wind „sagt“ aber Vis, also ändern wir kurzfristig den Plan und segeln bei gutem Halbwind-, teil Raumwindkurs nach Vis, wo wir am Abend an einer Boje fest machen. Nach dem Essen rudern wir mit dem Dighi an den Steg und schlendern durch die Altstadt von Vis.
Das Bojenfeld in Kut/Vis ist riesig, davor ankern auf rund 25m Tiefe ein paar Megayachten. In der Früh sind wir ziemlich sauer, als das Meer in der Bucht total verschmutzt ist. Es sieht ganz danach aus, als hätte eine dieser großen Yachten ihren Fäkaltank in der Bucht abgelassen. Manche Menschen denken sie können sich alles erlauben … 🙁
Also verzichten wir auf das morgendliche Bad und erkunden Vis. Wir wollen in den Süden, um die grüne Grotte (Insel Ravnik) und das Felsentor (Uvala Stiniva) zu besuchen. Beide Male erwischen wir eine der wenigen Bojen, ankern geht nicht bzw. ist nicht erlaubt.
Am späten Nachmittag steuern wir die Uvala Ruda an und wollen im Westteil der Bucht ankern, was ein wenig „feigelt“, bis dann der Anker wirklich hält. Wobei wir auf Grund der Erfahrungen vom letzten Jahr den Anker auch wirklich gut einfahren und im Zweifelsfall neu setzen. Manche Seebären verwenden den Anker ja mehr wie einen „Teebeutel“ – ins Wasser hängen lassen wird schon genügen … 😉
Auf Grund der vorhergesagten Winde setzen wir auch noch eine Landleine, was wegen der scharfen Felsen mit zwei blutigen Knien endet.
Die Bucht ist wunderschön, tief türkises Wasser und im westlichen Zipfel stehen ein paar nette Häuschen, hier könnte man an Land toll Urlaub machen.
Die Nacht bleibt ruhig und wir können das morgendliche Bad im kristallklaren Wasser genießen. Um 09:30 habe ich ein Telefoninterview mit einem Headhunter, das „normale Leben“ wird wieder mehr und mehr spürbar.
Auf geht’s – Lastovo wartet.
LG, stay tuned
Harry & Karin